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Umbau der Löschwasserversorgung

 

Ursprünglich dienten zur Wasserversorgung des Objektes drei Apollopumpen, die im Wasserwerk aufgestellt waren. Bei übernahme des Objektes waren diese zwar noch vor Ort aber technisch nicht mehr zu gebrauchen. Um die Objektwasserversorgung wieder in Betrieb zu nehemen, wurde eine kleine Druckerhöhungspumpe auf die bestehende Verrohrung angeschlossen. Zusammen mit dem großen Druckspeicher ist dies für die normale Brauchwasserversorgung auch vollkommen ausreichend gewesen. Schon seit langer Zeit sorgte uns jedoch die Waldbrandgefahr. Für einen Hydrantenbetrieb reichte diese Pumpe natürlich nicht aus. Somit hielten wir schon immer die Augen für etwas Leistungsstärkeres aus. 2014 kam dann der „zur richtigen Zeit am richtigen Ort Moment“.

Eines unserer Vereinsmitglieder lief an einer ausrangierten Grundfos Edelstahl Druckerhöhungsanlage mit zwei leistungsstarken Pumpen vorbei. Schnell wurde der Verantwortliche ausgemacht und unsere Situation geklärt. Die gute Nachricht: Wir durften die Anlage übernehmen. Also wurde die Anlage zerlegt und mit viel Aufwand erst mal von Schwäbisch Hall (!) nach Stuttgart verbracht. Dort wurden die beiden Pumpen zu einer Firma gebracht, die auf derartige Grundfospumpen spezialisiert ist. Dabei stellte sich heraus, dass eine der beiden Pumpen neu abgedichtet werden musste. Diese Arbeit konnte von uns nicht in Eigenregie druchgeführt werden, da die Justage sehr aufwendig ist. In der Folgezeit wurde die Anlage stückchenweise nach Wollenberg transportiert und dort wieder zusammengesetzt.

 

Der Einbau in die bestehende Rohrleitungsanlage ist jedoch nicht einfach. Auf das vorhandene Pumpenpodest kann die Anlage nicht gestellt werden, da sie zu hoch ist und nicht unter die derzeitige Verrohrung passt. Es wurde also angedacht, die alten Stahlrohre zu entfernen und die Verrohrung komplett auf PE Rohr umzustellen, was jedoch mit entsprechend hohem Aufwand verbunden ist. Dabei kam es so, wie es bei uns oft kommt: „Anders als gedacht“. Ettliche unvorhergesehene Großbaustellen nahmen uns die Zeit für den Umbau und so passierte rein gar nichts. Die Anlage stand zwangsläufig ungenutzt im Wasserwerk und unsere gewünschte Löschwasserversorgung war nach wie vor nicht gegeben. Im Frühjahr 2019 standen wir dann im Wasserwerk und rechneten kurzerhand zusammen: Die Anlage hatte für die Pumpeninstandsetzung bereits ca. 350 Euro verschlungen und steht jetzt seit fünf Jahren ungenutzt rum. Also brauchen wir einen Plan B!

 

Dieser wurde folgendermaßen festgelegt:

  • Die Anlage wird auf die alte Verrohrung angeschlossen

  • Die Anlage wird vor dem Pumpenpodest aufgestellt

  • Alle Absperrorgane, die auf die Bestandsverrohrung gehen müssen neu gemacht werden

 

Dazu wurde ein Materialaufmaß gemacht und die entsprechende Teile lokal bei der Firma

M.M. Heizungs-, Sanitär und Schwimmbadtechnik GmbH in Bad Freinwalde bestellt. Hier kaufen wir bereits seit Jahren unser Material ein und haben einen echt starken Ansprechpartner direkt vor Ort!

 

Der Umbau selbst sollte dann im Sommer stattfinden. Vorab fanden noch Reparaturen am Frequenzumrichter statt.

 

Im Juli ging es dann ans Eingemachte. Alles Material war da und der Umbau konnte beginnen. Die Abgangsleitung vom Wasserwerk wurde abgeschiebert, die Druckerhöhung abgeschaltet und der Druckspeicher abgelassen. Dann wurden die entsprechenden Schieber am Pumpenpodest abgebaut, die Dichtungsreste an Saug- und Druckleitung entfernt und die Dichtflächen plan geschliffen. Die Übergangsflansche, 2 ½ Zoll Kugelhähne, Schmutzfänger und PE- Übergänge wurden in der großen Werkstatt vormontiert.

Nachdem die Übergänge an die Verrohrung montiert wurden, mussten sämtlich PE Rohrstücke ausgemessen und zugeschnitten werden. Trotz 45 Grad Anfasung ist die Montage äußerst Kraftaufwendig!

Einen Tag später war der Anschluss tatsächlich fertig. Die alte Pumpe bleibt aus Sicherheitsgründen bestehen, auch wenn sie jetzt von der Neuanlage regelrecht umzingelt ist.

Jetzt musste die Anlage befüllt und entlüftet werden. Das ist leichter gesagt, als getan. Der Wasserspiegel steht tiefer als das Wasserwerk und die Anlage ist nicht selbstansaugend. Somit war eine Vorlagenbefüllung notwendig, wie sie Stefan und Daniel bereits bei der kleinen Pumpe eingebaut hatten.

 

Nach rund zwei Stunden Arbeit war alles soweit einsatzbereit. Jetzt machte uns jedoch die aufwendige Steuerung der Anlage einen Strich durch die Rechnung. Die Anlage macht im Automatikbetrieb eine Konstantdruckregelung mittels Frequenzumrichter. Nachdem dem dieser sich totgestanden hatte, haben wir einen defekten PWM Controller tauschen müssen. Allderdings war die Funktion des Gerätes nicht von Dauer und er ging immer wieder in Störung. Dies erkennt die Steuerung und wechselt automatisch in die Betriebsart „Zweipunktregelung“. Das haut aber auf Grund einer bestimmten Anlagenbegebenheit bei uns nicht hin. Da die Anlage eine maximale Verfügbarkeit haben muss, haben wir uns gegen die originale Steuerung entschieden. Um hydraulische Schläge zu vermeiden, haben wir einen Sanftstarter eingebaut. Dieser lässt die Pumpen langsam anlaufen, was für unsere Zwecke vollkomend ausreichend ist.

 

Um die Förderleistung direkt im Wasserwerk testen zu können, wurde auf einem freien Druckstutzen ein Schieber mit C-Kupplung angebaut. Somit kann hier direkt ein Feuerwehrschlauch angeschlossen werden. Auch im Schieberschacht an der Wache wurde so ein Anschluss gesetzt. Nach ausgiebigen testen (und Spielen:-) läuft die Anlage nun erfolgreich im Dauerbetrieb.

 

 

 

Bernhard Berger

Aktualisiert (Mittwoch, den 20. November 2019 um 20:10 Uhr)

 
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